Nach einer ruhigen Nacht gingen wir Anker auf und segelten wieder raus aus dem ambrakischen Golf. Kurz vor Preveza haben wir noch ein paar Delfine in der Nähe der Fischfarmen gesichtet – immer wieder eine tolle Begegnung. 😊
Über den Kanal von Preveza ging es weiter Richtung Süden zum Kanal von Lefkas. Mit ordentlich Wind segelte uns Maike zügig bis kurz vor die Durchfahrt. Hier mussten wir warten und brachten hierfür den Anker aus. Für die Durchfahrt durch den Kanal wird immer zur vollen Stunde die Autobrücke für ca. 10-15 Minuten geöffnet. Der Kanal wird von vielen Booten gerne genutzt. Kurz vor der vollen Stunde gingen wir wieder Anker auf und reihten uns in die Schlange nach Süden ein.
Der Kanal von Lefkas (auch als Lefkada-Kanal bekannt) ist eine künstliche Wasserstraße, die die griechische Insel Lefkada vom Festland trennt. Dieser Kanal ermöglicht es Booten und Schiffen, die das Ionische Meer durchqueren, die Insel Lefkada zu umrunden, ohne sie zu umfahren. Der Kanal ist etwa 6 Kilometer lang und verbindet das offene Meer im Norden mit dem Binnenmeer von Lefkada im Süden.
Der Kanal hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Ursprünglich wurde er von den Korinthern um das 7. Jahrhundert v. Chr. angelegt, um die Seefahrt zu erleichtern. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Kanal mehrmals erweitert und vertieft.
Nach der beeindruckenden Durchfahrt verließen wir den Kanal im Süden und segelten weiter in die Bucht Varko im Norden des Binnenmeeres von Lefkada. Hier sprangen wir erst mal in das herrlich erfrischende Wasser, das hier eine smaragdgrüne Farbe hatte. Silke und Nici versuchten sich auf dem SUP. 😂
Am nächsten Morgen segelten wir raus aus der Bucht, östlich vorbei an den Inseln Meganisi und Ithaki bis an das südöstliche Ende der Insel Kefalonia. Hier machten wir in der Ortschaft Poros längsseits am Schwimmponton fest. Der nette Hafenkapitän, der vor kurzem Urlaub in Indien machte, half uns dabei und vermittelte uns auch gleich den Tankwagen. So füllten wir unseren Dieseltank wieder voll. Anschliessend gingen wir in eine tolle griechische Taverne etwas oberhalb des Hafens und haben dort lecker zu Abend gegessen und bei Live-Musik unseren ersten Sirtaki getanzt. Was für ein schöner Abend! 🤩
Unser nächster Segeltag führte uns an die Nordwestspitze der Halbinsel Peloponnes in die kleine und eher offene Bucht Gianiskari. Die Windvorhersage zeigte eher nordöstliche schwache Winde und so waren wir hier auf der Westseite gut geschützt. Nach einem ausgiebigen Bad im Meer haben wir lecker gekocht und den Abend mit einem Kartenspiel beendet. ♠️
Nach einer ruhigen Nacht ging es dann mal etwas früher los als sonst. Für Silke war die Zeit an Bord schon wieder vorbei und wir mussten sie in Patras zum Zug nach Athen bringen. So segelten wir bei ordentlichem Wind zügig nach Patras und erreichten gegen Mittag den Industriehafen von Patras. Der eigentliche Yachthafen wurde vor ein paar Jahren bei zwei heftigen Stürmen zerstört. Aus diesem Grund mussten wir auf den Industriehafen ausweichen und haben hier längsseits festgemacht.
Patras, die drittgrößte Stadt Griechenlands, ist ein faszinierendes Ziel an der Nordwestküste des Peloponnes. Bekannt als das „Tor zum Westen“, verbindet sie Griechenland mit Italien und anderen Ländern Europas über ihre lebhaften Fährverbindungen. Doch Patras ist mehr als nur ein Transitpunkt.
Die Stadt vereint antike Geschichte mit modernem Charme. Der imposante römische Odeon und die mächtige Burg von Patras erinnern an die reiche Vergangenheit, während die belebte Hafenpromenade und die farbenfrohen Cafés einen Hauch von zeitgenössischem Flair bieten. Jedes Jahr im Februar erwacht die Stadt während des berühmten Patras-Karnevals zum Leben, einem der größten und farbenprächtigsten Feste Griechenlands.
Für Weinliebhaber ist Patras ein Muss, da es die Heimat des köstlichen Mavrodaphne-Weins ist. Ob Geschichte, Kultur oder einfach nur die Freude am mediterranen Lebensstil – Patras bietet für jeden Reisenden etwas Besonderes.
Doch Patras mussten wir am nächsten Tag ohne Silke entdecken. Sie hat den Ersatzbus erreicht und ist über Korinth nach Athen gefahren, von wo aus aus sie am nächsten Tag nach Hause geflogen ist. Mit unseren Töchtern Maike und Emma haben wir am nächsten Tag Patras besucht. Neben vielen modernen Bars und Tavernen gab es hier natürlich auch jede Menge Boutiquen und andere Shops. Eine tolle und quirlige Stadt!