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Am nächsten Morgen hatten wir wieder untypischen Wind aus Südost mit entsprechend unangenehmer Dünung. Wir haben dennoch in Finikas auf Syros abgelegt und sind zu Beginn bis an die Südwestspitze von Syros motort. Nach Passieren des Kaps rollten wir die Segel aus und segelten flott auf Südwest-Kurs Richtung Paros. Es war etwas bewölkt und der Wind relativ böig.

Auf Paros steuerten wir die Bucht Paroikias im Nordwesten der Insel an. Dort ließen wir nach einer teilweise sportlichen Fahrt den Anker vor dem Krios-Beach fallen und haben erst mal ein erfrischendes Bad im sehr sauberen Wasser genossen. Für die nächsten Tage war Meltemi vorhergesagt, also der bereits beschriebene typische Nordwind in der Ägäis. Hier waren wir gut geschützt.

Nach einem entspannten Vormittag, haben wir uns am Nachmittag die Stadt Paros angesehen und setzten hierzu mit dem Beiboot über. Normalerweise ist dieses für 2-3 Personen ausgelegt. Dennoch fuhren wir alle vier gemeinsam über die Bucht. Am Ende hatten wir alle nasse Hosen, was bei den nach wie vor sehr warmen Temperaturen nicht wirklich schlimm war. 😂

Paros hat viele kleine Gassen mit den üblichen Souvenir-Läden und Tavernen. Aber so richtig beeindruckt hat uns die Stadt nicht. Nach einem leckeren Abendessen fuhren wir diesmal getrennt zurück zum Boot. Während Nici und ich wieder mit dem Beiboot zurückfuhren, wurden meine Eltern mit dem Taxiboot, welches regelmäßig zum gegenüberliegenden Strand fuhr, zurück gebracht. Netterweise wurden sie direkt bei uns an Bord abgesetzt. 😊

Da für die nächsten Tage der Meltemi deutlich zunehmen sollte, entschieden wir uns, von Paros nach Naxos zu segeln und dort im Hafen festzumachen. So gingen wir Anker auf und verließen die schöne Bucht Paroikas auf Paros. Auf unserem Weg entlang an der nördlichen Küste von Paros wurden wir von einer großen BlueStar-Fähre mit einem sehr geringen Abstand überholt. Die Fähre war in voller Fahrt und produzierte eine steile, ca. 2 Meter hohe Welle! Mit einem schnellen Manöver nahmen wir die Welle mit dem Bug voraus, denn seitlich wären wir ganz schön rumgeworfen worden. So nah fährt man eigentlich nicht vorbei. Leider gibt es in Griechenland mit den Fähren immer wieder Probleme. 😡

Mit zunehmendem Meltemi erreichten wir Naxos zügig. Da man in Griechenland keine Liegeplätze in den Stadthäfen reservieren kann, ist es immer spannend, ob denn auch ein Platz im Hafen frei ist. Nach Rücksprache mit dem Hafenmeister mussten wir zunächst vor Anker gehen. Doch kurz darauf meldete er sich nochmals und gab grünes Licht zur Einfahrt in den Hafen. Wir machten mit Mooringleine und Achterleinen fest. 👍

Auf Naxos kommen im Stundentakt viele Fähren und verursachen einen starken Schwell. Dieser läuft auch in den Hafen ein, so dass wir bei jeder Fähre ordentlich in die Achterleinen einruckten. Das knarzte jedes Mal sehr und tat schon ein bisschen weh. Wir versuchten mit zusätzlichen Leinen das Rucken etwas zu dämpfen. Unser Boot war stabil genug und hat am Ende die Belastung gut gemeistert.

Zusammen mit meinen Eltern haben wir in den verbleibenden Tagen Naxos Stadt angeschaut und mit einem Leihwagen die wunderschöne Kykladeninsel erkundet.

Naxos, die größte Insel der Kykladen, bietet eine einzigartige Mischung aus Geschichte, Natur und griechischer Kultur. Sie ist weniger touristisch als ihre berühmteren Nachbarinseln Mykonos und Santorini, was ihr einen authentischen Charme verleiht.

Die Altstadt von Naxos, auch „Chora“ genannt, beeindruckt mit ihren verwinkelten Gassen, venezianischen Bauten und der beeindruckenden Festung. Ein Highlight ist das Wahrzeichen der Insel – die Portara, ein massiver Marmortorbogen, der einst zu einem nie vollendeten Tempel des Gottes Apollo führte. Von hier aus genießt man spektakuläre Sonnenuntergänge.

Naxos ist auch für ihre Strände bekannt. Kilometerlange, goldene Sandstrände wie Agios Prokopios und Plaka bieten sowohl Entspannung als auch Wassersportmöglichkeiten. Im Landesinneren finden sich fruchtbare Täler, traditionelle Dörfer und der imposante Zeus-Berg, der höchste Gipfel der Kykladen.

Alles in allem hat uns Naxos sehr gut gefallen. Und dann war es auch schon wieder soweit und meine Eltern mussten uns wieder verlassen. Mit der Fähre ging es zurück auf die Nachbarinsel Paros, von wo aus sie wieder nach Hause flogen. Danke für die schöne gemeinsame Zeit! 😍