Seite wählen

Nachdem wir die ausgenommenen Fische im Kühlschrank verstaut haben, sind wir Anker auf gegangen und konnten kurz darauf auch Segel setzen. Doch als wir die Bucht von Plataria verlassen haben, hat uns auch der Wind verlassen und so ging es unter Motor weiter. Da der vorhergesagte Wind noch etwas auf sich warten ließ, rollten wir die Segel wieder aus und lagen danach bei sehr wenig Wind bei. Ein Beilieger ist ein Segelmanöver, bei dem ein Segelboot so positioniert wird, dass es nahezu stillliegt, ohne Fahrt zu machen, aber dennoch stabil im Wasser bleibt. Dies wird in der Regel erreicht, indem die Segel so eingestellt werden, dass sie den Wind teilweise auffangen und gleichzeitig so ausbalanciert sind, dass sie das Boot stabilisieren.Vesperpause auf offener See – immer wieder schön. 😊

Nach einer knappen Stunde setzte der Wind ein und wir konnten wieder segeln. Unser angesteuertes Ziel war heute Paxos. Paxos (griechisch: Παξός) ist eine kleine Insel im Ionischen Meer, etwa 12 Kilometer südwestlich von Korfu gelegen. Sie ist die kleinste der sieben Hauptinseln der Ionischen Inseln und bekannt für ihre malerischen Dörfer, kristallklaren Gewässer und idyllischen Strände. Paxos bietet eine perfekte Mischung aus natürlicher Schönheit, kulturellem Charme und entspannter Atmosphäre, was sie zu einem beliebten Reiseziel für Ruhesuchende und Naturfreunde macht.

Als wir im Nordosten der Insel die Bucht Lakka ansteuerten, sahen wir schon von weitem die vielen Masten. Um so näher wir kamen, um so voller sah die Bucht aus. Nici und ich waren hier vor einigen Jahren schon mal mit Werner und Petra auf ihrer TimeOut. Wir erinnerten uns an türkisfarbenes, flaches Wasser. Wir fuhren also hinein, fanden aber kein passendes Ankerplätzchen mehr für uns. Also wieder raus und weiter Richtung Süden. Der Wind war noch da und so konnten wir nochmal ordentlich Segeln. Die Bucht im Südosten war nicht ganz so schön aber auch gut geschützt und so ließen wir hier unseren Anker fallen.

Während Nici und Silke die Fische für den Grill vorbereiteten, habe ich unseren Lotusgrill an den Seezaun gehängt und angefeuert. Mit dem Lüfter unten drin ist der Grill bereits nach ca. 5 Minuten einsatzbereit. Die Fische waren relativ groß (zusammen brachten sie drei Kilo auf die Waage), und so beschlossen wir, den Kopf schon vorher abzutrennen, da sie sonst nicht auf den Grill gepasst hätten. 🙈 Etwa 30 Minuten später waren die Blaufische fertig und wir konnten uns wieder über ein richtig leckeres Abendessen freuen!

Am nächsten Morgen sind wir noch vor dem Frühstück aufgebrochen, um in eine traumhafte Bucht im Nordosten von Antipaxos zwei Seemeilen südlich von Paxos zu fahren. Dort angekommen ließen wir den Anker auf 9 m WT fallen. Das Wasser dort unbeschreiblich kristallklar – traumhaft schön. Nach dem obligatorischen Frühstück – Jogurth mit Haferflocken, Nüssen und frischem Obst, waren wir auch schon im Wasser – herrlich.

Doch dann war er auch schon wieder vorbei der Traum von der einsamen Bucht mit kristallklarem, türkisfarbenem Wasser. Das erste Ausflugsboot kam vollgepackt mit Touristen angerauscht. Nici und ich waren noch schwimmen, Silke bereits zurück an Bord. Das Touriboot hatte seinen Anker gefühlt einen halben Meter hinter unserem Heck fallen lassen. Also schwommen wir zügig wieder zurück und schon kann das nächste Ausflugsboot. Wild hupend und gestikulierend forderte uns der Kapitän auf, Platz zu machen. Das hätten wir nicht müssen, Silke und Nici sind aber etwas ungeduldig geworden und wollten einen ruhigeren Platz aufsuchen. Nachdem ich mich noch entspannt abgeduscht und umgezogen hab, gingen wir also Anker auf und fuhren ein kleines Stück weiter raus – immernoch kristallklar und türkis, und ließen unseren Anker erneut fallen. Eine Dreiviertelstunde später fuhr das erste Touriboot auch schon wieder davon. 🤔

Nach dem Badestopp auf Antipaxos fuhren wir dann zurück nach Gaios auf Paxos und legten dort an der Stadtpier an. Ein sehr schönes kleines Dörfchen mit vielen Tavernen und Läden an der Promenade. Nach einer ruhigen Nacht legten wir sehr zeitnah ab, um einen langen Schlag nach Preveza zu segeln. Preveza ist eine historische Stadt in der Region Epirus im Nordwesten Griechenlands. Sie liegt an der Mündung des Ambrakischen Golfs und ist sowohl eine wichtige Hafenstadt als auch ein beliebtes Touristenziel. Die Stadt liegt etwa 350 Kilometer westlich von Athen und 100 Kilometer südlich von Ioannina. Die charmante Altstadt von Preveza bietet enge Gassen, venezianische Architektur und traditionelle Tavernen.

Nach einem tollen Segeltag machten wir an der Stadtpier direkt neben Marcelo und Barbara und ihrer “Norwegian Lady” mit Buganker und zwei Achterleinen fest und haben uns gleich mal in der Altstadt die Beine vertreten. Am Abend haben wir uns mit Marcelo und Barbara getroffen, Pita Gyros gegessen und uns über unsere Erlebnisse ausgetauscht. Am nächsten Morgen half ich Barbara, Marcelo in den Mast hochzuziehen. Er musste das Ankerlicht reparieren, welches schon seit Albanien nicht funktionierte. 😉 Und wir haben zum ersten Mal Meeresschildkröten gesichtet, allerdings etwas weit weg. Sie leben im ambrakischen Golf und werden in Preveza häufig gesichtet. Weit weg aber immerhin.

Am Nachmittag haben wir uns dann ein Auto geliehen, um mal wieder einen Großeinkauf zu tätigen und – um am nächsten Morgen unsere beiden Töchter Maike und Emma am Flughafen in Preveza abzuholen! 🥳 Darauf haben wir uns schon sehr gefreut, nach zehn Wochen, die wir mittlerweile schon unterwegs waren. Doch zuvor hat uns Silke (und in Gedanken auch Marc) am Abend zum Essen eingeladen und es war sehr sehr lecker. Vielen lieben Dank! 😊

Am nächsten Morgen haben wir ausnahmsweise mal einen Wecker gestellt. Ursprünglich sollten Maike und Emma bereits um 09:00 in Preveza ankommen. Da der Flug aber eineinhalb Stunden Verspätung hatte, konnten wir den Tag wieder entspannt starten. Am Flughafen angekommen haben wir die Landung außen neben der Landebahn beobachtet und sind anschließend in die Ankunftshalle gegangen. Dort staunten wir nicht schlecht, als wir einige bekannte Gesichter aus Burgfarrnbach entdeckt haben. Und auch Maike und Emma haben im Flugzeug eine ehemalige Lehrerin getroffen. Des Zufalls Erklärung war eine griechische Hochzeit der Tochter der Schneiderin aus Burgfarrnbach – oder so ähnlich. 😂

Doch im Mittelpunkt stand für uns der Besuch unserer Töchter Maike und Emma. Also große Wiedersehensfreude, Gepäck verstaut, alle in den Leihwagen verfrachtet und ab zum “Blonden”. Beide waren zum ersten Mal an Bord. Nach dem Verstauen des Gepäcks gab es erst mal ein Sektfrühstück oder mittlerweile eher ein Brunch. Dabei wurde auch beschlossen, schon heute die Stadtpier zu verlassen und ein paar Seemeilen zu segeln. Da für den Nachmittag relativ viel Wind vorhergesagt war, segelten wir etwas weiter hinein in den ambrakischen Golf und suchten uns einen schönen und gut geschützten Ankerplatz. Hier war dann erst mal chillen und baden angesagt. Am Abend haben wir lecker gekocht und sind relativ bald in unsere Kojen verschwunden.